Interkulturelle Zugänge in der Bildung für nachhaltige Entwicklung – Das Netzwerk-Treffen Umweltbildung

Am 10. März 2016 trafen sich Umweltbildner in München zum Austausch über Kommunikation und gelingende Projekte mit Geflüchteten.

Irene Ketterer (links) erläutert Beispiele non-verbaler Kommunikation, hier anhand der Position von Gesprächspartnern. Foto: Ökoprojekt MobilSpiel e.V.

Die Teilnehmenden beim Netzwerk-Treffen Umweltbildung in München folgen dem Input zu interkultureller Kommunikation. Foto: Ökoprojekt MobilSpiel e.V.

Interkulturelle Verständigung setzt voraus, sich kulturell unterschiedliche Wahrnehmungsmuster bewusst zu machen. Die Teilnehmenden des Netzwerk-Treffens Umweltbildung am 10.3.2016 in München erfuhren in einem fachlichen Input einige Grundlagen zur verbalen und nonverbalen Kommunikation im Alltag und lernten Zugänge kennen, die die interkulturelle Verständigung erleichtern.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Da die Art zu kommunizieren bei jedem Menschen unterschiedlich ist, kann es auch keine allgemeinen Regeln geben, wie mit Menschen anderer Kulturen kommuniziert werden sollte. Im Alltag spielen verbale Inhalte eine geringere Rolle als oft angenommen („was“, Inhalte; 7–13 Prozent), paraverbale Kommunikation ist schon wichtiger („wie“, Intonation; ca. 30 Prozent) und der nonverbale Austausch bildet den stärksten Anteil (Körpersprache; ca. 60 Prozent). Das machte Irene Ketterer von der Stelle für interkulturelle Arbeit am Sozialreferat der Stadt München in ihrem Vortrag deutlich.
  • Der Aufbau einer Vertrauensbasis braucht Zeit, lohnt sich aber. Das hat Leonore Sibeth von der Umweltstation Augsburg beim wöchentlichen Umwelttreff „Raus in die Natur“ mit Flüchtlingsfamilien erfahren.
  • Sozialverhalten und Konzentrationsphasen von Kindern lassen sich durch kurze Projektbausteine und viel Abwechslung im Angebot erhöhen, stellte Leonore Sibeth außerdem fest. So ließen sich auch Umweltthemen wie z.B. Umgang mit Abfall besser einflechten.
  • Erlebnispädagogik und gemeinsame Projekte begegnen den zwischenmenschlichen Herausforderungen: Eine win-win-Situation entstand zum Beispiel am Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern. Hier arbeiten junge Eritreer in einem interkulturellen Garten, das Projekt ist im Bereich Dorferneuerung der Gemeinde angesiedelt.


Hintergrund und nächste Termine
Die Akteure des Netzwerks Umweltbildung in und um München treffen sich zweimal jährlich bei den Netzwerk-Treffen Umweltbildung. Mitglieder sind Kolleginnen und Kollegen aus Bildungseinrichtungen, Verbänden, Institutionen, Initiativen und Verwaltung, sowie selbständig Tätige aus München und der Region mit den Schwerpunkten Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit. ReferentInnen stellen innovative Projekte für eine gute Praxis der Bildung für nachhaltige Entwicklung vor. Neue Theorien, Tendenzen und Entwicklungen werden aufgezeigt, Termine bekannt gegeben.

Das nächste Netzwerk-Treffen Umweltbildung findet statt am Donnerstag, 20.10.2016 von 17 bis 20 Uhr im Ökologischen Bildungszentrum München und greift das Thema „Gemeinsam handeln für den Klimaschutz“ des diesjährigen Münchner Klimaherbstes auf.

Dossier zum Download
Das Dossier zum Thema „Werte, die verbinden – Interkulturelle Zugänge in der Bildung für nachhaltige Entwicklung“ dokumentiert das Netzwerk-Treffen Umweltbildung: [Download]



Institution und Infos:
Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
Steffi Kreuzinger
Welserstr. 23
81373 München
Tel.: 089 7696025
E-Mail: steffi.kreuzinger@mobilspiel.de