Viel Geduld und vor allem Fingerspitzengefühl braucht es, um historische Baudenkmäler zu restaurieren. Wie das funktioniert, erfuhren Flüchtlinge in den Bildungsseminaren des Projekts „Integrativer Ort BauDENKMAL!“ im Austausch auf Augenhöhe. Dass dabei nicht nur Hammer und Meißel, sondern auch Skalpell und Glasfaserpinsel zum Einsatz kommen, konnten sie in einem jahrhundertealten Fachwerkhaus selbst anwenden.
Im Tandem mit heimischen Tischlern, Restauratoren und Steinmetzen befreiten sie Balken und Türen von ihren Farbschichten, ertüchtigten Gewölbe oder gaben historischen Räumen einen neuen Anstrich. Neben den Praxisseminaren zielt die Initiative des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg mit Fachexkursionen, dem gegenseitigen Spracherwerb, der öffentlichen Präsentation der geleisteten Arbeit sowie der aktiven Einbindung von Bürger*innen auf die Stärkung des interkulturellen Austauschs in der Gesellschaft vor Ort.
Hintergrund
Mit der finanziellen Unterstützung von Förderern wie der Commerzbank-Stiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt nimmt das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. die Restaurierungsarbeiten im Bunten Hof (seit 2012), am Schloss Erxleben (seit 2015) und dem Grudenberg 8 (seit 2017) auf. Dies geschieht jeweils unter vielfältiger Einbindung regionaler Projektpartner. Ziel ist es, die vom endgültigen Verfall bedrohten Kulturdenkmäler einer dauerhaften, neuen Nutzung zuzuführen. Seit 2002 werden Seminare für internationale Studierende, Praktikanten, Lehrlinge sowie auch, seit 2014, für geflüchtete Erwachsene angeboten. In den Seminaren lernen die Teilnehmer ganz praktisch alte Handwerkstechniken, z.B. die Herstellung von Lehmwickeln, Bierlasur, Aufarbeitung historischer Türgewände sowie die Instandsetzung historischer Gefache kennen.
Eine ausführliche Projektpräsentation mit Ablauf und Bildern steht zum Download bereit.
Institution & Infos
Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V.
Claudia Hennrich
Blasiistraße 11
06484 Quedlinburg
E-Mail: deutsches-fachwerkzentrum-qlb@t-online.de