Flüchtlinge in der Biotop- und Grünpflege – Berlin

Im Naturschutzzentrum Malchow (Berlin-Lichtenberg) beschäftigten sich Flüchtlinge 2016 mit Naturschutzarbeiten und dem Wert der biologischen Vielfalt.

Sonnenschutz-Anstrich beim Apfelbaum. Foto: Pierrick Jacob, Stiftung für Mensch und Umwelt

Äpfel lesen und sortieren. Foto: Pierrick Jacob, Stiftung für Mensch und Umwelt

Botanik-Kenntnisse erweitern. Foto: Pierrick Jacob, Stiftung für Mensch und Umwelt

Mülleimer herstellen. Foto: Pierrick Jacob, Stiftung für Mensch und Umwelt

Info- und Mitmachstand beim Storchfest betreuen. Foto: Miram Hakimi, Stiftung für Mensch und Umwelt

Mahd mit dem Freischneider. Foto: Pierrick Jacob, Stiftung für Mensch und Umwelt

Das Projekt will einen Beitrag zur Förderung der Integration von Geflüchteten in den Bereichen Biotop- und Grünpflege und der deutschen Sprache leisten. Der praktische Teil des Projektes wurde in dem Naturschutzzentrum Malchow im Berliner Bezirk Lichtenberg realisiert. Die Dauer des Projektes erstreckte sich über den Zeitraum März bis November 2016.

Die insgesamt bis zu acht Flüchtlinge wurden im Rahmen des Projektes in gärtnerischen und landschaftspflegerischen Tätigkeiten eingesetzt. Darüber hinaus erhielten sie begleitend wöchentlich einmal Deutschunterricht. Der Umfang der Tätigkeit betrug 80 Stunden pro Monat. So arbeiteten die Flüchtlinge montags bis donnerstags von 8:00 bis 12:00 Uhr. Am Freitag erhielten sie Deutschunterricht.

Ziel war es, den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, ihre individuellen Fähigkeiten in die Arbeitsgelegenheit einzubringen, diese auszubauen oder auch grundlegend neue Qualifikationen zu erlangen. Im Vordergrund standen dabei die Arbeit in der Gemeinschaft und die Vermittlung des Werteverständnisses in Bezug auf die Umwelt in Deutschland (Schönheit der Natur, Maßnahmen zur Biotoperhaltung und Wert von biologischer Vielfalt).

Die Vermittlung von theoretischen wie praktischen Inhalten aus dem Themenbereich Grünflächen- und Biotopschutz war in der Einsatzstelle Naturhof Malchow gut möglich. So konnte unter anderem das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe sowie die Identität mit der neuen Umgebung im Laufe der Beschäftigung gesteigert werden. Am Ende der Beschäftigung erhielten die Flüchtlinge ein Praxiszertifikat, das ihnen die Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt beruflich aktiv zu werden, deutlich verbessert.

Das Berliner Projekt ist eines von insgesamt zwei Projekten in Deutschland, die von der Stiftung für Mensch und Umwelt koordiniert werden. Das andere fand in der Stadt Ludwigsburg statt (Projektbeschreibung Ludwigsburg).



Materialien

Präsentation des Projekts (vorgestellt auf der Tagung in Vilm 2017)

Artikel "Wege zur Integration" in Zeitschrift Die Baumschule 12/2016

 

Erkenntnisse aus dem Projekt in Broschüre zusammengefasst
Die Erkenntnisse aus diesem und anderen Projekten sind in der Broschüre „Geflüchtete in Grünen Berufen: Stärken. Lernen. Integrieren“ zusammengefasst. Die Publikation zeigt auf, welche Herausforderungen aber auch Chancen die Beschäftigung von Geflüchteten in der Grün-, Wald- und Biotoppflege mit sich bringt. Gleichzeitig schildert sie die vielen positiven Erfahrungen und Umstände, die das Gelingen derartiger Projekte begünstigen. Für alle, die ähnliche Vorhaben umsetzen wollen, finden sich Checklisten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.

 

Institutionen und Infos:

Am Hauptsitz:

Stiftung für Mensch und Umwelt
Projekt "Flüchtlinge in der Grünpflege"
Herr Cornelis F. Hemmer
Hermannstraße 29
14163 Berlin
Tel.: 030 394064-314
E-Mail: hemmer@stiftung-mensch-umwelt.de

Malchow in Berlin-Lichtenberg:

Naturschutzstation Malchow
Beate Kitzmann
Dorfstraße 35
13051 Malchow in Berlin-Lichtenberg
Tel.: 030 394064310
E-Mail: info@naturschutz-malchow.de

 

Video-Interviews mit den Geflüchteten zu ihren Erfahrungen im Projekt

 

 


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