Von April bis Dezember 2016 wurde bei den Technischen Diensten der Stadt Ludwigsburg und im Fachbereich Bürgerschaftliches Engagement und Soziales ein Integrationsprojekt der Stiftung für Mensch und Umwelt umgesetzt, gefördert von der Allianz Umweltstiftung (Bericht hier). Das Projekt richtete sich an Menschen mit Fluchthintergrund und schaffte zusätzliche Arbeitsgelegenheiten. Ziel war es, die Integration zu stärken und den beruflichen Einstieg zu erleichtern. Das Projekt will einen Beitrag zur Förderung der Integration von Geflüchteten in den Bereichen Biotop- und Grünpflege und der deutschen Sprache leisten.
Fertigkeiten für die Arbeitswelt
Die Teilnehmer erlernten vielfältige Fertigkeiten in der Grünpflege. Sie erhielten Tipps und Tricks zum Schneiden von Bäumen, Mähen von Wiesen, Pflege und Unterhaltung von Stauden und Gehölzen und zur Pflege von Spiel- und Sportstätten. Darüber hinaus arbeiteten sie projektbezogen beim Obst- und Gartenbauverein mit.
Die Flüchtlinge lernten im Umgang mit ihren Kollegen die deutsche Sprache und erhielten einen Einblick in die hiesige Kultur. Um das Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen, wurde für das Projekt zusätzlich ein Sprachkurs eingerichtet. Ein Projektleiter steuerte die Umsetzung des Projektes vor Ort und arbeitete sehr eng mit den Projektbeteiligten sowie den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern der Teilnehmer zusammen. Traten Verständigungsprobleme auf, unterstützte die Sprachkursleiterin beim Dolmetschen.
Hilfe bei der beruflichen Integration
Bei erfolgreicher Teilnahme erhielten die Geflüchteten neben einem Zertifikat auch ein Beratungsangebot zur beruflichen Integration. Dieses wurde von der Arbeitsmarktkoordinatorin der Stadtverwaltung durchgeführt. Um den besonders engagierten Teilnehmern eine Perspektive zu geben, hat die Stadtverwaltung bei den Technischen Diensten befristete Stellen geschaffen. Lagen alle Voraussetzungen vor, erhielten diese Teilnehmer eine Chance auf ein geregeltes Arbeitsverhältnis bei der Stadtverwaltung oder wurden an Bildungsträger vermittelt. Die enge Zusammenarbeit mit dem Job Center oder der Ausländerbehörde war dabei unerlässlich.
Das Projekt lief in seiner praktischen Phase bis Ende des Jahres 2016. Die Ergebnisse werden durch die Stiftung für Mensch und Umwelt zusammengefasst und anderen Kommunen zur Verfügung gestellt.
Das Ludwigsburger Projekt ist eines von insgesamt zwei Projekten in Deutschland, die von der Stiftung für Mensch und Umwelt koordiniert werden. Das andere fand in der Naturschutzstation Berlin-Malchow statt (Projektbeschreibung Berlin-Malchow).
Materialien
Präsentation des Projekts (vorgestellt auf der Tagung in Vilm 2017)
Artikel "Wege zur Integration" in Zeitschrift Die Baumschule 12/2016
Erkenntnisse aus dem Projekt in Broschüre zusammengefasst
Die Erkenntnisse aus diesem und anderen Projekten sind in der Broschüre „Geflüchtete in Grünen Berufen: Stärken. Lernen. Integrieren“ zusammengefasst. Die Publikation zeigt auf, welche Herausforderungen aber auch Chancen die Beschäftigung von Geflüchteten in der Grün-, Wald- und Biotoppflege mit sich bringt. Gleichzeitig schildert sie die vielen positiven Erfahrungen und Umstände, die das Gelingen derartiger Projekte begünstigen. Für alle, die ähnliche Vorhaben umsetzen wollen, finden sich Checklisten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.
Video-Kurzdarstellung des Projektes in Ludwigsburg
Institution und Infos:
Am Hauptsitz:
Stiftung für Mensch und Umwelt
Projekt "Flüchtlinge in der Grünpflege"
Herr Cornelis F. Hemmer
Hermannstraße 29
14163 Berlin
Tel.: 030 394064-314
E-Mail: hemmer@stiftung-mensch-umwelt.de
www.stiftung-mensch-umwelt.de/fluechtlinge-in-der-biotoppflege.html
In Ludwigsburg:
Stadt Ludwigsburg, Amt für Tiefbau und Grünflächen
Mathildenstraße 29/1
71638 Ludwigsburg
Tel.: 07141 910-2757
E-Mail: hemmer@stiftung-mensch-umwelt.de
