Mülltrennung und -vermeidung: Auf dem Weg zu den Ressourcenkönigen

Berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge (BAF) in Mindelheim beschäftigten sich intensiv mit den Wertstoffen, die im vermeintlichen Abfall stecken.

Was gehört in den gelben Sack und wie wird Bio-Müll kompostiert? Integrationsklassen der Berufsschule Mindelheim besuchen den Wertstoffhof. Fotos: Claudia Bänsch (Lehrkraft an der Berufsschule Mindelheim)

Zwei der neun Klassen für Asylbewerber und Flüchtlinge der Berufsschule Mindelheim nehmen am Schul-Wettbewerb „Ressourcenkönige - Ein Königreich für Wertstoffe“ vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz teil. Dafür setzten sie sich im Mai 2016 aktiv mit den Themen Abfallvermeidung, -trennung und -verwertung auseinander.

Die Schülerinnen und Schüler der Vorklassen des Berufsintegrationsjahres recherchierten hierzu rund um das Thema „Vermeidung und Trennung von Abfällen“. Dabei hatten sie die Möglichkeit, den Alltag und das Handeln in ihrer Heimat mit den Gepflogenheiten in Deutschland zu vergleichen, ihre Einstellung zu hinterfragen und eventuell zu ändern. Denn in ihren Ländern gibt es z.B. fast nie eine systematische Mülltrennung, nur manchmal arbeiten spezialisierte Müllsammler für die Sortierung oder Beseitigung.

Im Rahmen ihrer Arbeit sahen die Schülerinnen und Schüler, dass jeder – sei es mit noch so einfachen und sprachlich begrenzten Mitteln – die Möglichkeit hat, aktiv an einem Projekt mitzuwirken und so an einem Entwicklungsprozess teilzuhaben. Manche der Jugendlichen sind erst seit wenigen Monaten in Deutschland. Doch mit Neugier und Engagement widmeten sie sich dem Thema, bildeten Arbeitsgruppen, entwarfen Plakate, stellten Müllständer für den Gelben Sack auf und schrieben sogar Gedichte.

Ein Bestandteil des Projekts war die Besichtigung des Wertstoffhofes Mindelheim mit Johanna Schuster von der Kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises Unterallgäu. Dort erfuhren die Schülerinnen und Schüler unter anderem, welche Stoffe genau in den Gelben Sack gehören und wie diese später sortiert und verwertet werden, was mit dem gesammelten Altglas geschieht, wie Elektroaltgeräte recycelt werden und wie Gartenabfälle kompostiert werden. Direkt im Anschluss an die Führung setzten die Lernenden das gewonnene Wissen sofort um und inspizierten in der Berufsschule, ob die Restmülltonnen richtig befüllt waren.

Die Berufsschule will die Lerninhalte und die Ergebnisse nun fest installieren: Es gibt zur Trennung in den Klassenzimmern einen gelben Sack, eine Behälter für Papier und einen für Restmüll. Auch künftig erfahren weitere Schüler in den kommenden Klassen, wie Recycling in Deutschland funktioniert.

Die Bewerbungsunterlagen für den Titel „Ressourcenkönig“ sind mittlerweile verschickt und jetzt heißt es „Daumen drücken“ (Stand Juni 2016). Doch selbst wenn die Klassen nicht einen der ersten Plätze erreichen sollten, so haben sie dank ihres Eifers und der Ernsthaftigkeit, mit welcher sie sich am Projekt beteiligt haben, viel an Erkenntnis gewonnen. Für ihre Lehrkräfte sind sie auf jeden Fall jetzt schon die Sieger.


Institution und Infos:

Berufsschule Mindelheim
Claudia Bänsch
Westernacher Str. 5
87719 Mindelheim
Tel.: 08261 76200
E-Mail: claudia.baensch2@bsmn.de
www.bsmn.de 


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