„Wilde“ Wochen am Falkenstein

Ab 2016 begegnen sich im Wildniscamp am Falkenstein minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge und Jugendliche aus der regionalen Umgebung.

Der WaldZeit e.V. plant für 2016 ein Begegnungsprojekt. 15 minderjährige, unbegleitete Flüchtlingen sowie zehn deutsche Jugendliche aus den niederbayerischen Landkreisen lernen sich in der Natur kennen: in den Länderhütten des Wildniscamps am Falkenstein, Nationalpark Bayerischer Wald. Geplant sind insgesamt 2 x 1 Woche (5 Übernachtungen).

Globale Zusammenhänge in Hütten kennenlernen

In den Länderhütten des Wildniscamps sind mit Unterstützung von Partnern aus Asien, Afrika und Lateinamerika, die über die GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und den DED (Deutscher Entwicklungsdienst) vermittelt wurden, traditionelle Unterkünfte anderer Schutzgebiete entstanden, die bewohnt werden können.
Der Reiz der Länderhütten liegt in ihrem typischen Charakter; der Aufenthalt in den Länderhütten ist nicht mit großem Komfort verbunden, eröffnet aber unerschöpflich viele Möglichkeiten, Neues zu entdecken, Respekt vor anderen Kulturen und Lebensweisen zu erfahren und eine andere Sicht auf globale Zusammenhänge zu gewinnen.
Ziel des  pädagogischen Konzeptes ist es, interkulturelle Vorurteile unter den Jugendlichen durch den direkten Kontakt zueinander abzubauen, aber auch im Sinne von Bildung für Nachhaltige Entwicklung globale Zusammenhänge und Herausforderungen ebenso zu erkennen wie die komplexen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen dieser Probleme.  Das gemeinsame Tun soll die eigene Gestaltungskompetenz stärken und in der Diskussion mit anderen die eigene Meinungsbildung fördern.
Gemeinsam und mit allen Sinnen wird die Natur im Nationalpark Bayerischer Wald erforscht. Zum Höhepunkt wird dabei die Wanderung auf den rund 1300 m hohen Falkenstein, den Hausberg des Wildniscamps.

Kein Strom, dafür viele neue Erfahrungen
Neben der Vielfalt in der Natur wird aber auch die kulturelle Vielfalt thematisiert. Die bestehenden Länderhütten im Camp repräsentieren überwiegend nicht die Herkunftsländer der Flüchtlinge. Dies erweitert den Horizont. Schon das Schlafen in Hängematten und in Hütten ohne Strom stellt auch gerade unsere einheimischen Jugendlichen vor eine Herausforderung. Ein wichtiger Teil unseres Programms ist das gemeinsame Kochen in der Sommerküche des Camps. Die Geschmäcker sind so vielfältig wie die Kulturen. Auch hier gilt es, sich gemeinsam auszuprobieren.
Die Woche bietet vielfache Möglichkeiten und einen geschützten Rahmen für gegenseitiges Kennenlernen und damit auch der sprachlichen Förderung für die minderjährigen Flüchtlinge.

Eine lehrreiche Woche voll schöner Abenteuer
Das Programm der Projektwochen lässt Freiraum für Kennenlernen, Kulturaustausch und kleine Abenteuer:
Sonntag:
Vorstellung des Wildniscamps, gegenseitiges Kennenlernen, Bezug der Hütten, erstes gemeinsames Kochen, Programmvorstellung. Kennenlernen der direkten Umgebung und der Gruppe untereinander. Festlegung von Campregeln.
Montag:
Wanderung in die Umgebung des Wildniscamps. Durch Aktivitäten aus der Umweltbildung (mit allen Sinnen) die Biodiversität unserer Wälder und speziell des Nationalparks Bayerischer Wald kennenlernen. Nachmittags: Aktivitäten zum Thema: Ökologischer Fußabdruck. Was bedeutet der Begriff: Nachhaltigkeit? Eigener Ausdruck nicht nur durch Sprache sondern auch durch kreatives Gestalten (z.B. landart, malen, Theater). Lernziele: Kennenlernen der Biologischen Vielfalt auf regionaler Ebene, Bewusstmachen von globalen Herausforderungen.
Dienstag:
Gegenseitige Präsentation der Länderhütten. Hierfür sind im Vorfeld umfangreiche Recherchen in Gruppenarbeit notwendig. Alle Materialien hierfür sind im Camp vorhanden. Nachmittags: Länderhüttenrally in Teams. Nachtwanderung. Lernziele: Kennenlernen kultureller Vielfalt und Stärkung der eigenen Gestaltungskompetenz, Teamtraining.
Mittwoch:
Wanderung auf den Falkenstein (1315m), Lagerfeuer. Lernziele_ Kennenlernen von Kreisläufen in der Natur, Stärkung des Durchhaltevermögens und des Gruppengefühls.
Donnerstag:
Teilnahme an verschiedenen workshops: Musik; Gewächshaus, Skulpturen, Kräuter, … Erstellen eines kleinen Internationalen Buffets. Abschlussfeier. Lernziele: Stärkung von Gestaltungs- und Handlungskompetenz.
Freitag:
Abreise: Gemeinsames Aufräumen, sauber machen, packen, Abschlussrunde. Lernziele: Wenn alle mithelfen geht es schneller.

 

Kooperationspartner:

Die Wochen werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Kooperationspartner sind die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald und der Caritas Verband Freyung-Grafenau, sowie der Kreisjugendring Freyung-Grafenau.


Institution und Infos:
WaldZeit e.V.
Antje Laux
Reutecker Str. 21b
94518 Spiegelau

Tel.: 08553 920652
E-Mail: info@waldzeit.de