Umweltbildung mit Flüchtlingen

2015 kamen besonders viele Asylsuchende in den Landkreis Passau. Oft setzten Schleuser sie auf der Autobahnraststätte Donautal direkt hinter der Grenze ab. Im Rahmen des Modellprojekts DonauGrund veranstaltete die Umweltstation Haus am Strom einen Aktionstag, an dem Familien über die Themen Wasser und Boden die Umwelt ihrer neuen Umgebung erkunden konnten. Die Stadt Passau stellte dafür den Bustransport zur Umweltstation kostenfrei zur Verfügung.

Zum Aktionstag kamen 26 Schüler der Grundschule Salzweg und 35 Asylbewerber aus der Unterkunft Salzweger Hof, vor allem Familien aus der Ukraine und afrikanischen Staaten. Die insgesamt 61 Teilnehmer der Veranstaltung erfuhren in Kleingruppen einiges rund um ihre Umwelt: „Wenn die Flüchtlinge nach langer Reise hier ankommen, ist am Anfang alles fremd für sie. Meist sind sie in der Stadt unterwegs. Hier lernen sie ein bisschen die Natur kennen“, sagt Gabi Steinbeisser-Rieger, Umweltpädagogin im Haus am Strom. „Das soll dazu beitragen, dass sie sich langsam einleben und sich mit der neuen Heimat anfreunden“.

Die Betreuer der Umweltstation führten die Gruppen durch das Naturschutzgebiet und die Ausstellung. Gemeinsam untersuchten sie den Boden: Welche Filterfunktionen hat der Boden? Welche Tierchen wohnen darin? Um sich dem Thema zu nähern, setzte die Umweltstation auf interaktive Methoden. So ließen die Teilnehmer z.B. Wasser durch verschiedene Bodentypen rinnen, um die Filterfunktionen zu entdecken. Sie konnten Bodentiere suchen und unter dem Mikroskop betrachten. Zur Vertiefung gab es am Aktionstag kleine Diskussionsrunden mit Erklärungen zur Flächenversiegelung und Möglichkeiten für den Schutz der Böden.

Im Jahr 2016 führt die Umweltstation Haus am Strom ein Theaterprojekt zum Thema Landschaftswandel mit Geflüchteten durch.
» Zeitreise Landschaft Donautal

Institution und Infos:
Haus am Strom gGmbH
Ralf Braun-Reichert
Am Kraftwerk 4
94107 Jochenstein
Tel.: 08591 912890
E-Mail: r.braun@hausamstrom.de