Mitwelt erleben

Projekte mit und für Flüchtlinge am Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK): Von Fahrradwerkstatt über Erlebnistage im Wald bis hin zum Gärtnern, Brotbacken und Kochen.

Reger Betrieb bei der Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge im ZUK-Innenhof. Foto: ZUK

Reger Betrieb bei der Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge im ZUK-Innenhof. Foto: ZUK

Gemeinsames Kochen am Lagerfeuer. Foto: ZUK

Es gab Spiele zu Mülltrennung und zum Erzeugen von Energie mit Muskelkraft. Foto: ZUK

Fahrt auf einem Moorgraben. Foto: ZUK

Interaktive Spiele. Foto: ZUK

Gartenworkshops im Interkulturellen Gemeinschaftsgarten. Foto: ZUK

Gartenworkshops im Interkulturellen Gemeinschaftsgarten. Foto: ZUK

„Restaurant International“ – Afrikanische Flüchtlinge kochen mit deutschen Helfern. Foto: ZUK

„Restaurant International“ – Afrikanische Flüchtlinge kochen mit deutschen Helfern. Foto: ZUK

Integrationsteller serviert in eriträischer Tracht. Foto: ZUK

Beim interkulturellen Brotbacktag. Foto: ZUK

Teambuilding und Teamwork zwischen FSJ / FÖJ und Flüchtlinge. Foto: ZUK

Das Zentrum für Umwelt und Kultur beherbergte bis zu 30 Flüchtlinge im Energiepavillon. Der Hintergrund waren erste Kontakte im interkulturellen Gemeinschaftsgarten, der sich im Frühjahr 2015 gründete. Ein Projektziel war, die dort wohnhaften jungen Männern, Frauen und Kinder beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen und ihnen verschiedene Angebote zu machen, mit denen sie direkt vor Ort Einblicke in die heimische Natur und Kultur erhalten, mit Menschen in Kontakt kommen und die Vielfalt des Lebens vor dem Hintergrund der Schöpfungsverantwortung erleben können. Als weitere Zielgruppe des Projekts wurden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus München und Murnau ausgewählt.

Das Projekt unterteilte sich in vier Teilprojekte mit unterschiedlicher Zielsetzung und Umsetzungsschritten. Im ersten Teilprojekt „MitFAHREN“ konnte eine Fahrradwerkstatt in Kooperation mit dem Helferkreis Asyl Bichl/Benediktbeuern etabliert werden, die das gesamte Jahr mehrmals im Monat geöffnet hatte und Flüchtlinge mit gespendeten Fahrrädern versorgte und Schäden reparierte.

Ein weiteres Teilprojekt „MitERLEBEN“ führte in Kooperation mit dem Verein Guat´s Klima e.V. unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sowie Familien an „Erlebnistagen“ in die Lebensräume Wald und Moor sowie in das Freilichtmuseum Glentleiten. Dort vermittelten die Projektpartner durch naturpädagogische und interkulturelle Methoden Informationen und sinnliche Eindrücke von Natur und deren Nutzung im Wandel der Zeit. Bei einer mehrtägigen Veranstaltung versorgten sich die Teilnehmer*innen selbst und kochten über dem Feuer, beschäftigten sich mit dem Thema Energiewende und Energiesparen in Deutschland sowie dem Thema Müll und Ressourcenschutz.

Der interkulturelle Gemeinschaftsgarten wurde während der Projektlaufzeit im Teilprojekt „MitWACHSEN“ zu einem zentralen Ort für Begegnungen zwischen der dort gärtnernden, einheimischen Bevölkerung und den ansässigen Flüchtlingen. In einzelnen Workshops bauten sie Palettenmöbel sowie Trockensteinmauern und legten Gemeinschaftsbeete an. Über die Vegetationsperiode nutzten zahlreiche Flüchtlinge den Garten zum Anbauen von Gemüse, lernten dabei die Jahreszeiten kennen und standen in engem Austausch mit den ehrenamtlichen Gärtnern.

Der Garten diente auch als Durchführungsort für die Culture Kitchen-Veranstaltungen wie beispielweise der öffentliche Familientag „Brote der Welt“. Zusammen mit den Flüchtlingen, den einheimischen Bäckereien und der islamischen Gemeinde Penzberg wurden Brote aus vier verschiedenen Kulturen mit der örtlichen Bevölkerung gebacken. Einen interkulturellen Austausch über das Essen ermöglichten auch die beiden sehr gut besuchten Veranstaltungen „Restaurant International“, bei denen Flüchtlinge traditionelle Gerichte aus ihren Heimatländern für die örtliche Bevölkerung kochten und in einem „Restaurantformat“ servierten.

Die am ZUK und im Kloster arbeitenden Pädagogen und Freiwilligen des ökologischen und sozialen Jahres wurden innerhalb des Projekts MitARBEITEN in einer Schulung zum Thema „interkulturelle Kompetenz“ fortgebildet.

Die innerhalb des Projektzeitraums entstandenen Kontakte zwischen Flüchtlingen, einheimischer Bevölkerung, Helferkreis und Mitarbeitern des ZUKS haben alle Beteiligten bereichert. Der interkulturelle Austausch innerhalb der Projekte hat trotz anfänglicher Sprachbarrieren Einblicke und Respekt in die jeweilig andere Kultur gefördert und dazu geführt, dass die Flüchtlinge sich angenommen fühlen und wertgeschätzt werden.
Ausführliche Informationen im Projekt-Abschlussbericht – Download.
Weiteres Projekt des ZUK: Gärtnern mit Menschen aus Eritrea

Institution und Infos:
Martin Malkmus
Zentrum für Umwelt und Kultur
Bereich Akademie/ Berufliche Weiterbildung
Zeilerweg 2
83671 Benediktbeuern

Tel.: 08857 88716
E-Mail: akademie@zuk-bb.de