Von Afghanistan über Spiegelau nach Berlin

Geflüchtete begleiteten den Nationalpark Bayerischer Wald auf die Woche der Umwelt 2016 in Berlin.

Gemeinsam bei der Woche der Umwelt: Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl, Zarefa Dervis und Mustafa Nasiri. Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald

Mustafa Nasiri und Zarefa Dervis aus der Asylunterkunft in Spiegelau waren gemeinsam mit dem Nationalpark Bayerischer Wald zu Gast auf der Woche der Umwelt im Schloss Bellevue in Berlin. Unter dem Leitgedanken „gelebte Vielfalt im Nationalpark Bayerischer Wald“ präsentierten beide mit dem Nationalpark-Team die vielfältigen Zugänge und Angebote zum Schutzgebiet. Die beiden Geflüchteten arbeiten ehrenamtlich im Nationalpark mit: Mustafa macht gerade eine Ausbildung zum Altenpfleger, Zarefa strebt eine Ausbildung zur Kinderpflegerin an.

 

Mustafa und Zarefa standen vor allem mit der Zubereitung von afghanischem Tee, serviert mit afghanischen Süßigkeiten, im Vordergrund. Dabei erzählten die beiden den Besuchern von der umfangreichen Kooperation des Nationalparks mit der Unterkunft. Sie machten deutlich, dass es angesichts der vielfältigen Angebote und Möglichkeiten im Nationalpark für sie keine Option ist, in eine Großstadt zu gehen. „Man sieht, dass ökologisches Engagement und Flüchtlingshilfe doch Hand in Hand gehen können – der Nationalpark erkennt seine gesellschaftliche Verantwortung", bestätigte Felix Thonagel, Gewinner des Nationalpark-Quiz am Stand des Schutzgebiets.

Vielfältiges Team an vielfältigem Stand
Das Standkonzept zur gelebten Vielfalt spiegelte sich auch in der Zusammensetzung des  mitgereisten Nationalparkteams wider: Neben Mustafa und Zarefa waren unter anderem der Pilzexperte Heinrich Holzer, die Künstlerin Susanne Zuda und eine Nationalparkrangerin vor Ort. Sie alle zeigten auf anschauliche Weise unterschiedliche Zugänge zum Nationalpark. „Der Nationalpark hat bewiesen, dass der Begriff „Vielfalt“ im Schutzgebiet weit über das Vorhandensein vieler Arten hinausgeht“ so Lukas Laux, Bildungsreferent der Nationalparkverwaltung. Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl war mit der Resonanz auf der Woche der Umwelt zufrieden. „Das positive Feedback zu unserem Leitmotto zeigt deutlich, wie wichtig das Thema Vielfalt für Nationalparke ist“. Auch Bundespräsident Gauck fand lobende Worte zum Stand des Schutzgebiets. Mustafa bedankte sich bei ihm persönlich dafür, dass er in Deutschland sein darf und betonte, wie wichtig das für ihn und seine afghanischen Landsleute sei.  

Über die „Woche der Umwelt“
Bereits zum fünften Mal hat Bundespräsident Joachim Gauck zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft zur Woche der Umwelt ins Schloss Bellevue eingeladen. Für zwei Tage standen das Thema Umweltschutz und die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen in 80 Fachforen mit 400 anwesenden Experten  im Vordergrund. Rund 200 Aussteller stellten sich den knapp 12.000 Besuchern vor.

Projekte mit Geflüchteten
Der Nationalpark Bayerischer Wald hat 2015 und 2016 bereits zahlreiche Projekte mit Geflüchteten durchgeführt. Hier geht es zu den Projektbeschreibungen:
Natur spielerisch entdecken im Bayerischen Wald
Erlebniswochenenden, Aktionstage und Spechtfest

Die Projekte im Nationalpark Bayerischer Wald:

 


Institutionen und Infos:
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Sachgebiet II (Umweltbildung)
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau

Lukas Laux
Tel.:   08552 9600-134
E-Mail: lukas.laux@npv-bw.bayern.de