Zukunftswerkstatt „Flüchtlinge werden Freunde“

„Gänsehaut pur, jede Menge neue Freunde, ein kulturell erweiterter Horizont und der Mut, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen.“

Hinter einer Mauer aus Ängsten und Problemen arbeiten Jugendliche aus Deutschland, Afghanistan und Syrien gemeinsam an einer besseren Zukunft. Foto: Jugendbildungsstätte Windberg

Bildungsreferent Sebastian Knipper führt die Teilnehmer_innen durch das Gelände der Jugendbildungsstätte Windberg. Foto: Jugendbildungsstätte Windberg

Einheimische und Flüchtlinge führen einander durch eine Vernissage katastrophaler Bilder dieser Zeit: Krieg, Umweltzerstörung und Vertreibung. Foto: Jugendbildungsstätte Windberg

Mit diesen Worten fassten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ergebnisse vom Wochenendseminar in Windberg zusammen, das 12 Einheimische und 13 Geflohene aus Straubing, Bogen, Landau und Umgebung gemeinsam erlebt hatten. Vom 16. bis 18. September 2016 hatten sie sich in der Jugendbildungsstätte Windberg Umweltstation getroffen.

In insgesamt vier Seminarphasen lernten sich Flüchtlinge und Einheimische immer besser kennen. Mit gemütlichem Kaffee und lustigen Spielen kam gleich am ersten Abend viel Freude auf. „Beeindruckend, wie gut man nach nur 9 Monaten Deutsch sprechen kann“, sagten Holger Witzenleiter, Experte für interkulturelle Kommunikation aus Freiburg, und Sebastian Knipper, Bildungsreferent der Jugendbildungsstätte Windberg. Ein spannendes Experiment führte Flüchtlinge wie auch Einheimische an ihre Grenzen, als es Aufgabe war sich für 3 volle Minuten in die Augen zu sehen.

Aus Umzugskartons und Fotografien gestalteten die Jugendlichen (16-26 Jahre) ein Mauer aus persönlichen Ängsten, Sorgen und Problemen. Erzählungen von der Flucht und zerstörten Städten in der Heimat lieferten ebenso tiefgehenden Gesprächsstoff wie die politische Lage in Deutschland und der Welt.

Strahlende Augen und positive Momente kamen auf, als Migranten und Einheimische gemeinsam von ihren Zielen und einer traumhaften Zukunft sprachen oder bayerische, afghanische und syrische Tänze ausprobierten. In konkreten Projekten wollen sich die Jugendlichen in den kommenden Monaten regelmäßig wiedersehen. Beispiele dafür sind ein Internetblog, Kurse in Windberg von und für Flüchtlinge, sowie ein Teamtraining für die Teilnehmer_innen des vergangenen Wochenendes, die unbedingt in Kontakt bleiben wollen.

Gänsehaut pur und einige Tränen waren schließlich nicht zu vermeiden, als die symbolische Mauer des Schreckens und der Angst von den Teilnehmer_innen am Sonntagmittag eingerissen wurde, auf dem gemeinsamen Weg in eine bessere Zukunft.

Das Seminar ist Teil des Aktionsprogrammes „Flüchtlinge werden Freunde“ des Bayerischen Jungendringes und stellt eine Zusammenarbeit zwischen dem KJR Straubing-Bogen, der Jugendbildungsstätte Windberg Umweltstation, dem Freiburger Experten für interkulturelle Kommunikation Holger Witzenleiter, Mitarbeiter/innen der Flüchtlingsunterkünfte in Landau und Straubing-Bogen dar. All jenen gilt ein herzlicher Dank für ihre Mitarbeit.

Das Projekt wird ausführlich vorgestellt in der Broschüre „Bayern ist bunt“ – Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Geflüchteten.

Die Jugendbildungsstätte Windberg – Umweltstation hat außerdem das Projekt "Sozialkompetenztraining" für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge auf der Website der ANU veröffentlicht.

 
Institution und Infos
Jugendbildungsstätte Windberg - Umweltstation
Diplomsozialpädagoge Franz-Xaver Geiger M.A.
Pädagogischer Leiter
Pfarrplatz 22
94336 Windberg
Tel.: 09422 824205
E-Mail: kontakt@jugendbildungsstaette-windberg.de